Eine Grußkarte der Grenzburg aus dem Jahr 1901 |
Alle im 13. Jahrhundert in Mecklenburg entstandenen frühdeutschen Städte sicherten ihr Territorium durch eine sogenannte -Landwehr- ein Graben-Wall-System. Diese markierte unverwischbar die Grenze der Gemarkung. Der Aufbau der Landwehr, deren Wall durch eine lebende Hecke verstärkt war, sollte das Überwechseln des freigrasenden Viehs über die Grenze verhindern und Viehdieben das Handwerk erschweren. Auch Dörfer und Gemeinden kennzeichneten ihren Besitz mit Hilfe des -Grenzgrabens-, der keineswegs immer wasserführend war. Derartige Grenzgräben haben sich in Waldgebieten teilweise bis heute noch erhalten.
Auf der Güstrower Feldmark hat sich nur noch ein geringer Teil dieser Landwehr am Südrande des Heidberg erhalten. Der Verlauf dieses Abschnittes begann bei der Grenzburg, führte auf die Anhöhe oberhalb der Kiesgrube beim Schabernack und verlief von hier (in einer Länge von etwa 875 m noch erkennbar) bis zur Nebel.
Die aus der Stadt führenden Straßen wurden in Höhe der Landwehr durch die sogenannten -Burgen- gesichert: die Glasewitzer Burg, die Primer Burg, die Gleviner Burg, die Grenzburg, die Stüvete Burg und die Bülower Burg. Diese Burgen waren keine Verteidigungsanlagen im üblichen Sinne, sondern einfache Straßensperren mit einem Schlagbaum. Auf einem Hügel stand ein in Fachwerk oder Stein aufgeführter Turm, vielleicht umgeben von einem Graben mit einem Plankenzaun. Er diente der Kontrolle des Verkehrs auf der Straße und konnte mit Hilfe von Rauch- oder Lichtsignalen Verbindung mit der Stadt aufnehmen. Alle bekannten Burgen wurden im Laufe der Zeit aufgegeben und in städtische Pachthöfe umgewandelt, soweit sie über ausreichenden Landbesitz verfügten. Die Gleviner Burg, die Grenzburg, sowie Övelgönne wurden zu Wohnsitzen von Holzwärtern, die die Stadt vor Holzdieben sichern sollten.
Die ersten Nachrichten über die -Grenzburg- stammen aus der Zeit um 1700. Damals führte die Burg auch den Namen Müggelburg, später auch die Bezeichnung Flöhburg. Schon vor 1700 stand hier an der Grenze zu Mühl Rosin ein kleines altes Haus, das vom Holz Vogt bewohnt wurde.
So findet Ihr uns:
Das Haus erhielt einen kleinen Anbau, welcher als Wohnung angewiesen wurde.
1708 zog der Holz Vogt in diese Wohnung, weil das alte Gebäude nicht mehr bewohnbar war.
Ein neues Grenzhaus wurde gebaut und konnte von den Holzwärtern bis 1742 frei bewohnt werden.
Dann aber wurde sie für 24 Rt. an den Holz Vogt Martin Bollhagen verpachtet. Da sein wenig Vieh in der Viehseuche verendete und er selbst ertrunken war, war keine Pacht mehr zu erhalten.
Die Grenzburg wurde bis 1784 den Holzwärtern wieder unentgeltlich als Wohnung überwiesen.
Die Grenzburg kam wieder zur Verpachtung.
Zum Grundstück gehörten 5 Morgen Acker und 2 kleine Wiesen. In der Zeit von 1784 - 1888 hat die Grenzburg 9mal ihren Besitzer gewechselt. Diese waren Fischer, Leinweber, Einlieger, Arbeitsmänner und Krugpächter.
Die Grenzburg wurde als Krug Gehöft verpachtet. Bis 1921 bewirtschafteten 4 Pächter die Grenzburg.
Die Gastwirtschaft wurde nach dem Tode des Pächters an Otto Bartel verpachtet und am 30. Juli 1924 an denselben für 15000 Mk verkauft.
Von dem in Goldmark umgerechneten Mehrerlös von 10000 Mk erhielt die Stadt 3000Mk, die als Hypothek eingetragen wurden.
Dem Besitzer wurde auf seinen Wunsch hin die Erlaubnis erteilt, die kleine Bootsbrücke fortzureißen und eine größere Bootsanlagebrücke zu bauen.
Am 2. Januar 1932 brannte das Gebäude der Grenzburg vollständig nieder; es wurde aber schon im Frühjahr desselben Jahres wieder neu erbaut.
Die Grenzburg wechselt diverse Male bis 2004 Ihre Besitzer. Bis März 2007 wurde die Grenzburg nicht bewirtschaftet.
Neueröffnung der Grenzburg zum Herrentag im Mai 2007.
Seit diesem Tag begrüßt Sie das Team ~Zur Grenzburg~
und wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!
Die Pandemie greift auch auf Mecklenburg - Vorpommern über. Durch den Lockdown bleibt die Grenzburg fast ein Jahr mit kurzen Unterbrechungen geschlossen.
Corona lässt uns endlich wieder aus seinen Fängen. Unser Biergarten und (mit Test) die Innengastronomie sind wieder geöffnet.
Und wieder hat uns Corona einen deftigen Einschnitt in der Gastronomie beschert. Zum Glück dürfen wir weiterhin ausser Haus verkaufen und über den Kiosk unseren Gästen zu Diensten sein.
Großer Mittelaltermarkt in und um die Grenzburg
Endlich wieder zusammen lagern, feiern und die wärmer werdenden Zeiten geniessen. Alle sind (waren) willkommen und Sie kamen so zahlreich, dass die Flächen bis ins letzte Eck belegt und besucht waren. Drei Tage voller Spaß, Gauckelei, Handeln und gutem Essen aus aller Herren Länder.
Aufgrund mehrerer, von einem Familienunternehmen kaum bewältigbarer Umstände, müssen wir unserern Geschäftsbetrieb zum 30.4.23 aufgeben.
Wir hoffen, dass der neue Eigentümer euch etwas anspruchvolles bieten kann.